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  • „Gartenstuhl“

Toni Schneiders
Leben und Werk

Ich bin ein Neugieriger, ich meine es aber ernst mit meiner Arbeit, und wenn es mir gelingt nur ein wenig vom Zauber des Lichtes und einen Hauch von Poesie in meinen Bildern sichtbar zu machen, ist dies mir Glück genug.

Toni Schneiders

Toni Schneiders, Jahrgang 1920, gehört zu den großen deutschen Fotografen des 20. Jahrhunderts. Er hat mit seinem formalen, bildgestalterischen Anspruch und seinen spannungsvollen Motiven wesentlich zur Erneuerung der Fotografie nach 1945 beigetragen. Er war im Jahr 1949 Gründungsmitglied der Gruppe fotoform, die sich durch ihre künstlerische Strenge von der Propagandafotografie der Nazizeit befreite, sich zudem von der gefälligen Nachkriegsfotografie abhob und damit internationale Anerkennung fand.

Die Fotografien von Toni Schneiders zeichnen sich durch formale Strenge, virtuose Lichtführung und Konzentration auf die wesentlichen Bildelemente aus. Sie sind aber auch durchdrungen von dem großen Interesse des Künstlers für sein Gegenüber, das er mal melancholisch, mal poetisch und mal heiter, aber immer mit viel Einfühlungsvermögen darstellt. So gelang es Toni Schneiders, die Strenge der fotoform, die sich auf die Neue Sachlichkeit der zwanziger Jahre stützte, mit seiner sehr persönlichen, manchmal sogar humorvollen Sichtweise zu verbinden. Seine Fotografien wurden in mehr als 200 Bildbänden veröffentlicht.

Das Zusammenspiel von Menschlichkeit, inhaltlichem Tiefgang und formaler Strenge, das sich in seinem Werk spiegelt, macht seine Werke einzigartig und zu einem Vergnügen für den geneigten Betrachter.

Vita

  • 1920: in Urbar bei Koblenz geboren

  • 1936: Fotografenlehre mit Meisterabschluss in Koblenz

  • 1940: Soldat in der Lichtbildstelle der Luftwaffe

  • 1942: bis Kriegsende als Kriegsberichterstatter in Frankreich und Italien tätig

  • 1945: nach kurzer Gefangenschaft freischaffend in Koblenz tätig; Reportagen, Werbe- und Reisefotografien für zahlreiche Publikationen

  • 1946: Übersiedlung nach Meersburg, dort Mitarbeit in einem Fotoatelier

  • 1948: Gründung eines Fotostudios in Meersburg; Architektur-, Industrie- und Landschaftsfotografie

  • 1948: enger Kontakt zu den Fotografen Hajek-Halke und Peter Keetman sowie dem Maler Julius Bissier

  • 1949: Gründungsmitglied der Gruppe fotoform (dazu gehören Schneiders, Keetmann, Lauterwasser, Reisewitz, Steinert und Windstosser)

  • 1949: Umzug nach Lindau

  • 1950: Werbefotograf und Bildjournalist für Zeitschriften und Magazine (z.B. Merian)

  • 1950: Tätigkeit im Werbeatelier Mannsfeld in Hamburg

  • 1950: Heirat mit Ingeborg Thomann

  • 1952: Teilnahme an der Weltausstellung für Fotografie in Luzern

  • 1956: Reisen nach Äthiopien, in europäische Länder sowie nach Nordafrika

  • 1961: Japanreise

  • 1969: Südostasienreise

  • 1970: Aufbau eines Bildarchivs zur europäischen Kunst- und Kulturgeschichte

  • 1999: Kulturpreis der DGPh (Deutsche Gesellschaft für Photographie) zusammen mit Lauterwasser und Reisewitz

  • 4. August 2006: Schneiders stirbt in Lindau

Ausstellungen / Auswahl

  • 2004: Fotografien 1947-2004, Städtische Galerie Bad Saulgau

  • 2004: Ein Klassiker der deutschen Fotografie, Museen Regensburg

  • 2006: Toni Schneiders: Fotografie, Landesmuseum Koblenz

  • 2006: Toni Schneiders: Fotografie, Städtisches Kunstmuseum Singen

  • 2007: Photographien, Galerie Bernheimer München

  • 2008: Toni Schneiders: Fotografie, Museum Bad Arolsen, Stadtmuseum Münster, Städtische Galerie im Fruchtkasten Ochsenhausen