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500.000 MEILEN
– mit F.C. Gundlach um die Welt

Photobastei Zürich


6. September - 27. Oktober 2019


Eröffnung 5. September 2019 18 Uhr

F.C. Gundlach gilt als Grandseigneur der Modefotografie. In mehr als vier Jahrzehnten aktiver Tätigkeit avancierte er zu einem der bekanntesten Modefotografen des 20. Jahrhunderts. Seine zeitlosen Modeaufnahmen sind vielfach zu Ikonen geworden und haben das visuelle Gedächtnis ganzer Generationen geprägt. Neben F.C. Gundlachs prägnanter Formen- und Bildsprache, basiert ein essentieller Teil seines Erfolges auf seiner frühen und ausgeprägten Reisetätigkeit, die ihn wie keinen anderen Modefotografen der deutschen Nachkriegsära um den gesamten Globus führte. 500.000 Meilen reiste F.C. Gundlach von Location zu Location um die Welt.

Die Ausstellung 500.000 MEILEN – mit F.C. Gundlach um die Welt zeigt mit mehr als 100 Exponaten in schwarz-weiss und Farbe einen repräsentativen Ausschnitt über die klare Bildsprache sowie die ästhetische Haltung des Fotografen. Sie bietet Einblick in seine kulturellen Interessen sowie die bisweilen abenteuerlichen Umstände, unter denen seine Bilder überall auf der Welt entstanden. Zu sehen sind bekannte Ikonen ebenso wie noch nie gezeigte Motive als Vintages und grossformatige Neu-Abzüge. 

Leichtfüssig und lässig verkörpern seine Models noch heute den Geist der grossen Freiheit. F.C. Gundlachs Auftraggeber sind neben dem eleganten Magazin Film und Frau grosse auflagenstarke Film- und Mode-Magazine wie Brigitte, Stern, Quick, Twen und Annabelle. Bereits Anfang der 1950er Jahre heisst es im Editorial der Film und Frau, der „begabte junge Stuttgarter“ werde die Leser „auch weiterhin mit seinen lebendig gesehenen Reise-Reportagen unterhalten.“ Während fünf Jahre später die Deutsche Illustrierte verkündet „Star-Fotograf F.C. Gundlach berichtet aus Paris“.

Die Kamera ist F.C. Gundlachs sein ständiger Begleiter. Die grossen Modemetropolen Berlin, Paris und New York sind sein zweites Zuhause. Neben Modeaufnahmen entstehen eindrucksvolle Reise- Reportagen. Lange vor der Flut des Massentourismus besucht F.C. Gundlach die Pyramiden Ägyptens, die Tempelanlagen von Angkor Wat oder Oscar Niemeyers futuristische Dschungelstadt Brasilia. Mit viel Feingefühl werden die berühmten Monumente Teil seiner architektonisch ausgeklügelten Inszenierungen.

 Das Motiv der Reise zieht sich durch das Leben und Werk F.C. Gundlachs wie ein roter Faden. Bereits mit 10 Jahren bekommt F.C. Gundlach seine erste Kamera geschenkt: eine Agfa Box. Ihm ist früh klar, dass er die Welt sehen will. Nach einer Ausbildung in Kassel, startet Gundlach seine Karriere als Bildjournalist in Stuttgart. Diese Wurzeln werden ihm zeitlebens in Form von Bildaufbau und Reportage-Charakter erhalten bleiben. 1950 geht er das erste Mal nach Paris, an den Sehnsuchtsort aller jungen Europäer. Hier besucht er die glanzvollen Parcours der Mode und entfaltet seine modefotografische Bildsprache. Doch Paris ist nur der Anfang. Von hier aus reist er für Mode-Reportagen in die ganze Welt. Mit dem Linienschiff und wenig später mit der Super Constellation geht es nach New York. Ein geschickter Coup bringt ihm einen Exklusivvertrag mit der Lufthansa ein und ermöglicht ihm Fernreisen an die entlegensten Orte der Erde. Ägypten und der vordere Orient sind seine Ziele, unmittelbar danach Persien, Kambodscha, Hongkong, Mittel- und Südamerika, der ganze afrikanische Kontinent...

Mit seinen Inszenierungen in aller Welt trifft F.C. Gundlach den Nerv der Zeit. Neben seinen Portraits von Stars und Sternchen in Mode stillt F.C. Gundlach damit nicht nur den Durst nach Glamour, sondern auch die Sehnsucht nach Exotik und Internationalität. In seiner unverkennbaren Bildsprache bringt er einen frischen Hauch von Weltläufigkeit in die bundesdeutschen Wohnzimmer.

F.C. Gundlachs permanente Reisetätigkeit führte dazu, dass er so manches Mal nicht wusste, wo er war, wenn er aufwachte und wohin ihn der nächste Tage führen würde. Doch die Fotografie war sein Motor und trieb ihn voran, auch nach seiner Zeit als aktiver Fotograf: ob als Unternehmer, Sammler, Kurator, Galerist, Museumsgründer oder Stifter. Stillstand und Enge sind bis heute zwei Zustände, die er wohl am meisten fürchtet.

Eine Ausstellung der Stiftung F.C. Gundlach Hamburg
kuratiert von Natalja Aljasova und Jasmin Seck


Photobastei Zürich
Sihlquai 125
8005 Zürich
photobastei.ch
Öffnungszeiten jeweils Mi bis Sa, 12 - 21 h, So 12 - 18 h
Eintritt 2. Stock: 12/8 CHF, Eintritt 3. Stock frei