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F.C. Gundlach Itinéraires

Salon de la Photo, Paris


8. bis 12. November 2018


Paris war für F.C. Gundlach zeitlebens Ort der Inspiration und Ausgangspunkt zahlreicher Modestrecken. 1950 passiert F.C. Gundlach zum ersten Mal die französische Grenze mit Sehnsuchtsziel Paris. Es entstehen atmosphärische Stimmungsbilder mit starken Hell-Dunkel Kontrasten, wie man sie aus der Filmästhetik des Film Noir der 1940er Jahre kennt. Nachtaufnahmen vom Place Pigalle oder der Champs-Élysées erinnern an Brassaïs Paris de nuit. „Paris...“ so erinnert sich F.C. Gundlach „... hat sich von allein fotografiert“.

Die Stadt begegnet ihm als atemlose Metropole mit einem lebhaften, öffentlichen Kulturleben. Für das Netzwerk der Großstadtbohemiens werden Straßencafés wie das „Flore“ zu Treffpunkten und Zentren des literarischen und philosophischen Austauschs. Der junge Fotograf ist mittendrin. F.C. Gundlach porträtiert die Protagonisten der Kulturmetropole: Das Paar Yves Montand und Simone Signoret, Gérard Philipe, Jean Cocteau, Jaques Hébertot, Jean Marais und viele andere. 1951 schon hat F.C. Gundlach seine erste Einzelausstellung, in der Librairie Jean Robert in Saint-Germain-des-Prés.

Die häufigen Paris-Besuche, sowie seine Kontakte zur deutschen und Pariser Zeitschriften-Szene sensibilisieren ihn schließlich für die Modefotografie. 1952 fotografiert F.C. Gundlach für die Elegante Welt „Dior in Paris“. Seither finden sich die Namen der großen Pariser Modehäuser regelmäßig in den von ihm fotografierten Modestrecken: Chanel, Jacques Fath, Yves Saint Laurent oder Pierre Cardin. Als die Prêt-à-Porter-Mode der Haute Couture den Rang abläuft, reagiert F.C. Gundlach mit Modereportagen, deren Inszenierung in hohem Maß von Spontaneität, narrativen Elementen und der Emanzipation der Frau geprägt sind. Über mehr als vier Dekaden hat F.C. Gundlach so modischen und gesellschaftlichen Wandel festgehalten. Mit seinen Titeln und Modestrecken in Film und Frau wie auch später in der Brigitte, Deutschlands auflagenstärkster Frauenzeitschrift, hatte er weitreichenden Einfluss auf Mode und Frauenbild seiner Zeit.

Das Motiv der Reise steht als treffende Metapher für Leben und Werk F.C. Gundlachs, denn Paris war nur der Anfang: Von Hamburg und Berlin aus geht es in die weite Welt: Von Südamerika über Nordland bis in den Nahen und den Fernen Osten, von Afrika in die USA und in die Karibik. Als Fotograf im Auftrag ist sein Produkt das gedruckte Bild in den redaktionellen Modeteilen der Magazine. Gleichwohl folgt er seinem hohen formalen Anspruch, sucht immer wieder nach überraschenden Bildideen, die er oftmals „on location“ realisiert. So inszeniert er eine Bildstrecke mit Bademode unter dem Titel „Den ganzen Tag am Strand“ in der Wüste vor der Pyramide von Gizeh. Im Studio inszeniert er Pop Art-Fashion mit der späteren Vogue-Redakteurin Grace Coddington in einem Jersey Kleid von Daniel Hechter vor einer handgemalten Kulisse à la Roy Lichtenstein. In der immer wieder gekonnten Zusammensetzung von Fotomodell und Hintergrund, zeichnet sich seine Fotografie durch die anschauliche Verknüpfung von Mode-Inhalt und Gestaltung aus.

Salon de la Photo
Pavillon 5 -1er etage
Parc des expositions - Porte de Versailles
1, place de la Porte de Versailles 75015 Paris
Donnerstag 8. bis Sonntag 11. November: 10 - 19 Uhr
Montag 12. November: 10 - 18 Uhr