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Hans Meyer-Veden
Leben und Werk

Hans Meyer-Veden hat mit seiner Kamera Hamburg im Wandel festgehalten und damit selbst Stadtgeschichte geschrieben: von der Elbe, vom Hafen, der Speicherstadt, den Kontorhäusern und nicht zuletzt vor allem seinem Heimatquartier Altona. 

„Mein Wohnort ist Ottensen in Altona und rund um diesen Lebensmittelpunkt sind die Photos entstanden, wie Markierungen eines Netzwerks von Wegen, Orten und Augenblicken. Spuren einer Vergewisserung. Grabungen nach dem Wie des eigenen Lebens, nach dem Wo und dem Warum.“ 

Hans Meyer-Veden 2008

Geboren 1931 in Stade und 1982 nach Altona gezogen hat Hans Meyer-Veden den urbanen Raum in seiner Vielfalt und seinem Wandel in seiner ihm eigenen Bildsprache fixiert. Geschaffen hat er Chiffren einer Stadt – Detailaufnahmen und Ansichten, aus denen sich ein subjektives Gesamtbild zusammenfügt. Seine fotografischen Erkundungen gewinnen ihre Spannung aus dem Gegensatz zwischen der fein gestalteten Ästhetik einerseits und einem Streben nach objektiver Darstellung andererseits. Auffallend ist dabei die Abwesenheit der Menschen: Im Gegensatz zu den Vertretern der klassischen Street Photography rückte Hans Meyer-Veden die Bewohner der Stadt nicht in den Fokus seiner Aufnahmen. Diese besondere Haltung hat er selbst mit einem „radikale[n] Wechsel in der Gebrauchsweise von Photographie“ erklärt, die er 1982 in der Begegnung mit der Großstadt als notwendig empfand: weg von der „Ästhetik eines repräsentativen Augenblicks“ hin zu einer „auf das Ganze gerichteten Beobachtung“.

Hans Meyer-Vedens Bilder sind eine Aufforderung an den Betrachter, sie »mit dem Verstand zu betrachten, sie zu lesen und sie zu entziffern«. Gemeint damit ist eine Suche nach einer Stadtgeschichte in Bildern, die nicht architektonische Repräsentanz überhöht, sondern die vor allem die sich im Stadtbild manifestierenden sozialen Prozesse einer Stadtgesellschaft als Erinnerung archiviert. 

Der urbane Raum bis hin zu seinen natürlich ausufernden Rändern ist in Hans Meyer-Vedens Augen ein vom Menschen geschaffenes Produkt, das vom ständigen Walten und Gestalten eines rastlosen Kollektivs geformt wird. Als Spurensucher ist er weniger an der glatten Oberfläche interessiert ist, sondern zelebriert vielmehr mit einer positivistischen Neugier die Lust an der Transformation. Nirgends hätte Hans Meyer-Veden seine fotografischen Erkundungen besser ins Bild fassen können als in Hamburg: der Stadt am Fluss, die selbst eine Metapher ist für Dynamik, für das permanente Ankommen und Aufbrechen.